Presse

„Bad Elster. Der Name des finnischen Quartetts „Tangon Taikaa" war am
Sonntagabend im König-Albert-Theater Programm. Vom „Zauber des Tangos"
aus dem hohen Norden ließen sich 120 Besucher einfangen und erlebten
ohne Zweifel einen Höhepunkt der diesjährigen Chursächsischen
Festspiele zum Thema Skandinavien. Tango muss nicht unbedingt mit
Argentinien in einem Atemzug genannt werden – das wurde dem Publikum
schnell klar/ Valtonen zur Seite standen Valentin Butt (Akkordeon),
Antero Krelli (Kontrabass) und Ali Husseini (Schlagzeug), dazu Rene
und Henriette Regher, ein Tango-Tanzpaar aus Halle. Sie alle
begeisterten mehr als zwei Stunden lang die Besucher, wobei Butt mit
virtuosem Spiel und Valtonen mit markanter Stimme und spritziger
Moderation das Sahnehäubchen des Abends waren." Freie Presse, 25.9.07

Jubilar

Mit Stepp-Schritten aufs Parkett gewagt

VON Toralf Grau, aus der MZ vom 09.10.03
Lothar Regehr
Generationen von Hallensern hat Lothar Regehr beigebracht, wie man sich auf dem glatten Parkett bewegt. Auch auf seiner Geburtstagsparty wird natürlich das Tanzbein geschwungen. (MZ-Foto: Günter Bauer)

Halle/MZ. Ob bei seiner Geburtstagsfeier am Samstag auch das Tanzbein geschwungen wird? "Ohne Frage, das gehört einfach dazu", meint Lothar Regehr. Schließlich ist der Hallenser, der am Freitag 65 Jahre alt wird, Tanzlehrer. Und in über 40 Berufsjahren hat er schon so manchem Paar beigebracht, sich gekonnt zu Rumba-, ChaCha- oder Foxtrott-Rhythmen zu bewegen.
Das Tanzen scheint der Familie Regehr eben im Blut zu liegen. Schon Großvater und Vater waren Tanzlehrer in Berlin und Leipzig. Lothar Regehr machte seine ersten Schritte auf dem Parkett allerdings erst als 13-Jähriger: beim Steppen. "Mit 15 hatte ich dann Tanzstunden und später musste ich oft aushelfen, wenn in Kursen Männer gefehlt haben", erinnert er sich. Es folgte eine Ausbildung zum "Lehrer für Gesellschaftstanz", und seit 1962 ist Lothar Regehr als solcher selbständig tätig. In Leipzig und Halle, später auch in Leuna und Magdeburg gab er seitdem Anfängern und Fortgeschrittenen, Schülern, Senioren und Turnierpaaren Unterricht.
Wieviele Tanzpaare er in seinen vielen Berufsjahren betreut hat, kann er nicht mehr genau sagen. "Auf alle Fälle waren es viele", so Lothar Regehr. Oft werde er auf der Straße von Leuten erkannt, die vor Jahren bei ihm die ersten Schritte zur Musik gelernt hätten.
Auch heute noch hat der Lehrer viel zu tun: Vor allem Studenten unterrichtet er jetzt. Beim Unisport der Hallenser Universität und an der Merseburger Fachhochschule betreut er insgesamt sieben Tanzkurse. "Da bin ich die ganze Woche über ganz schön eingespannt", berichtet er. Dazu kommen noch einige Kurse für Schüler, Senioren und Tanzclubs. "Seit einigen Jahren haben wieder mehr Leute Interesse am Gesellschaftstanz, obwohl Standard und Latein oft tot gesagt wurden", hat Regehr beobachtet.
Und auch den oft beschworenen Verfall der Umgangsformen kann er nicht bestätigen. Im Gegenteil: "Die Leute achten wieder mehr auf ordentliche Kleidung und gutes Benehmen." Allerdings werde heute in der Tanzschule niemand mehr gezwungen, Hemd und Krawatte zu tragen. "Tanzen soll schließlich Spaß machen."
Das tut es nämlich auch Lothar Regehr, der trotz seiner 65 Jahre noch nicht ans Aufhören denkt. "So lange ich körperlich fit bin, will ich auch mit dem Tanzen weiter machen", sagt er. Darauf wird am Samstag angestoßen - und garantiert so manches Tänzchen gewagt.