Unesco
Der Tango ist Weltkulturerbe
Der südamerikanische Tango gehört seit Mittwoch 30.09.2009 zum Weltkulturerbe - als schützenswertes immaterielles Kulturgut.
Der südamerikanische Tango gehört seit Mittwoch zum Weltkulturerbe. Auf ihrer Tagung in Abu Dhabi nahm die Unesco den Tanz, der von George Bernhard Shaw auch als „ vertikaler Ausdruck eines horizontalen Verlangens“ beschrieben wird, in die Liste der schützenswerten immateriellen Kulturgüter auf.
Der Tango sei in der einfachen Bevölkerung von Buenos Aires und Montevideo am Rio de la Plata entstanden und habe sich in aller Welt verbreitet, hieß es. Neu in die Liste der immateriellen Kulturgüter – dazu zählen Volksbräuche, Feste und Handwerkstechniken – wurden auch das chinesische Drachenbootfestival, die Heilig-Blut-Prozession im belgischen Brügge und die indonesische Batiktechnik aufgenommen.
Die Liste existiert seit 2008 und hat nun über 100 Einträge. Darunter finden sich der georgische Polyfongesang, das sizilianische Marionettentheater, der Kulturraum der Beduinen in Petra und im Wadi Rum, das Schattentheater der Khmer in Kambodscha, das mexikanische Totenfest, die palästinensische Erzählform „Hikaye“, die experimentellen Gesänge der Pygmäen, das Erbe des Zápara-Volks im amazonischen Regenwald sowie Musik-, Tanz- und traditionelle Rituale aus allen Kontinenten. Ein deutsches Brauchtum ist nicht dabei. Wie wär’s mit dem Kölner Karneval? (AFP/Tsp)
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 01.10.2009)